Mein lieber Anton,
lauter Anton’s laufen hier rum. In Berlin hieß der Sicherheitsmann, der mich zu meiner Reise befragt hat, Anton und heute in Bethlehem treffe ich den heiligen Anton. Frag‘ mal deine Lehrerin, was der gemacht hat.
Endlich ist es mir gelungen an den Felsendom heran zu kommen. Leider darf ich da nicht rein, denn das dürfen ohne Anmeldung nur Muslime hin. Die sind hier aber auch alle und sitzen in Gruppen und beten und rufen um die Wette Allah an. Die Frauen getrennt von den Männern, die Frauen lauter, die Männer tiefer. Das ist wirklich schön.
In dem Dom mit der goldenen Kuppel, dem Felsendom, befindet sich der Felsen auf dem Abraham seinen Sohn Isaak opfern sollte.
Die Opferung Isaaks (hebr.עֲקֵידָה akedah, „Bindung“; arabisch ذبح Dhabih) ist eine Erzählung des Alten Testaments (Gen 22,1–19 EU). Gott befiehlt darin Abraham, seinen Sohn Isaak zu opfern. An der Opferstätte hält ein Engel jedoch im letzten Moment Abraham davon ab, seinen Sohn zu töten. Daraufhin wird Abraham für seine Gottesfurchtbelohnt, da er bereit war, dieses große Opfer zu bringen. In der jüdischen rabbinischen Tradition wird die Erzählung präziser als akedah, „Bindung“ bezeichnet, da Isaak ja nicht wirklich geopfert wird. Quelle: Wikipedia
Du hast mir mal erzählt, dass du diese Geschichte total doof findest und du hast damit recht. Warum prüft ein Gott seinen Fan Anhänger mit einer solch fiesen Aufgabe? Hat der das denn nötig? Doof. Und warum macht der Abraham das denn auch? Kann der nicht selber entscheiden? Blöd. Und warum stoppt Gott dann die Opferung und lässt statt dessen einen Widder opfern? Besser aber auch gemein. Warum muss man überhaupt irgendjemanden irgendwas opfern? Und nebenbei stirbt dann auch noch die Frau Abraham’s, Sarah.
Ich weiß es nicht, ich bin bei dir und finde das alles doof. Es gibt ein paar Erklärungsversuche, aber so recht sind die alle nicht wirklich gut. Peter meint, die Geschichte bezeichnet das Ende von Menschenopfern bei den frühen Juden. Das klingt doch gut. Aber in der Tat gibt es keine Hinweise, dass es überhaupt Menschenopfer bei den Juden gab. Papa hat heute mal nachgefragt.
Bei dem Felsen war ich also leider nicht. Ich bringe dir aber einen Stein vom dem Berg mit, auf dem der Felsen ist, für deine Reli-Lehrerin.
Bis bald, Papa.
Papa.
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