Vorab, er war nur ein kurzer Ausflug nach Palästina. Mein Fehler, mein Glück und mein Pech.

KASAuch vorab möchte ich schicken, dass man mir rät, dieses hier nicht zu schreiben, da ich sonst Probleme mit der Ausreise bekomme. Ich soll die Sicherheitsmenschen bei meiner Ausreise über meinen Besuch in Palästina im Unklaren lassen, insbesondere den Besuch von Ramallah. Mach‘ ich so nicht, will ich so nicht. Ich war auch eigentlich nur kurz dort, leider!

Mein Fehler, ich schnappt mir einen Taxifahrer für die Tour in der Hoffnung, dass alles problemloser geht, obwohl ich ja eigentlich selber erkunden möchte. Naja, man lernt nie aus, denn ich kenne jetzt auch den Bruder (der macht Führungen in Bethlehem) und den Schwager (der hat einen Devotionalienhandel für Juden und Christen). Bei beiden musste ich „durch“. Wer in Ruhe sich etwas anschauen möchte, der macht das besser anders.

Tor GeburtskircheUm  8:00 Uhr starten wir vom Hotel. Asis, der Taxifahrer mit Familie, wartet schon und bringt mich nach Bethlehem. Direkt neben dem Laden vom  Schwager wartet der Bruder und nimmt mich in Empfang. „We go to the Church!“ Mit „the Church“ ist immer die Geburtskirche gemeint, wo in einer Grotte unterhalb der Kirche Jesus geboren sein soll.

GeburtsgrotteIch habe Glück, denn der Bruder kennt jemanden in the Church, der jemanden kennt und mich in the Grotte lässt und zwar durch den Hintereingang, vorbei an allen Schlangen (tschaka). Ganz hinein darf gerade aber niemand, denn unten findet eine Messe statt. Ich müsste 30 Minuten warten, entscheide mich aber dagegen, denn so spannend finde ich das nicht. Ein paar Fotos der Messe und der Krippe gelingen mit aber.

Zurück geht’s zum Schwager der mir Kaffee kredenzt, den Unterschied zwischen Olivenholz der Klassen 1 bis 3 erkärt und dann darauf wartet, dass ich ihm ein Olivenholzkreuz mit Jesus abkaufe. Das mache ich nicht, bedanke mich für den Kaffee und warte draußen auf Taxi-Asis.

Durch Jerusalem hindurch (drumherum ist wohl doof) fahren wir entlang des antifaschistischenterroristischen Schutzwalls zwischen Israel und Palästina zum Grenzübergang bei Ramallah. Nebenbei gesagt, die ehemalige deutsch-deutsche Grenze ist ein Dreck dagegen.

Yassir AraffatQuer durch Ramallah fahren wir zum Sarkophag von Yassir Arafat (Wikipedia), dem großen Führer Palästinas, Vordenker der PLO und Friedensnobelpreisträger. Hier würde ich gerne noch etwas bleiben aber wir erfahren, dass der Grenzübergang nach Israel gesperrt wird.

Ramallah GrenzeDas ist Pech und wir fahren direkt zum Übergang und queren diesen als viertletztes Auto, bevor bewaffneten Soldaten die Gatter schließen. Laut Asis werden wohl alle Grenzübergänge gesperrt, denn in Israel  ist morgen ja Feiertag und da möchte man nur geladene Gäste sehen.

Und so wurden aus einem geplanten Tag Palästina vier Stunden mit Asis. Für Eindrücke langt’s aber trotzdem muss ich da nochmal hin (auf Grund der aktuellen Sperrung aber nicht mehr auf dieser Reise).